Donnerstag, Oktober 29, 2009

Warum Anna nicht hätte sterben müssen


Heute ist der letzte Tag der Veranstaltungsreihe bei der JA oder JE in Darmstadt. Gestern habe ich am Stück das Buch "Die Hütte" gelesen und stehe immer noch unter dem Eindruck der Millionen Bilder, die vor meinem Kino im Kopf seit dem springen, sich offenbaren, um sich wieder zurückzuziehen.
Heute werde ich über Anna reden, und über Louisel und Eliana - alles TopModels, die sich zu Tode gemagert haben - weil sie sich mit 40kg zu fett fühlten. Eins wird mir bewußt - sie starben nicht, weil die Essstörungen sie im Griff hielten - sie starben, weil sie nicht wussten, dass sie geliebt werden, obwohl sie sie so "schrecklich fett" waren. Meine These von heute, mein These im Leben ist: Wir sind alle ein wenig behindert!" Und der findet Glück, der trotzdem jemanden hat, der einen trotzdem liebt.

Wie Junkies auf Entzug, fehlt uns die Liebe und wir fangen an zu zittern, uns bescheuert zu benehmen - immer dann, wenn wir versuchen das Defizit durch Leistung zu füllen. Aber es ist, als würden wir versuchen, unseren Durst mit Salzwasser zu löschen - aber es geht einfach nicht.

Wir sagen den Leuten hier: Es gibt einen einzigartigen Gott - ganz anders als eure Vorstellungen von eurem Gandalfgott, der mit einem Zauberstab die Welt bewegt - wir haben einen Gott, der sich erniedrigte (Philipper 2), damit wir wie Könige leben können.

Wir alle sind behindet. Manchmal dumm. Manchmal unreif. Manchmal böse. So what?!?! - wir haben einen Gott, der uns Wasser gibt, wenn wir verdursten. Gutes, frisches, bergquellen, weiches Wasser. Wir haben einen Gott, der Anna, Louisel, Eliana sagen wollte, dass sie ok sind, so wie sie sind. Dass sie nicht nur einen Pfefferminzbombon am Tag essen sollen, um nicht fett zu werden. Wir haben einen Gott, der Missy beigestanden hat, als sie in der Hütte starb. Wir haben einen Gott, der mir persönlich mein gutes Auge bewahrt hat.

Sonntag, Oktober 25, 2009

Der Countdown läuft


Es sind nur noch 16 Stunden bis zum richtigen Beginn der JA. Alles läuft hochspännglich, alle sind fokusiert, alle wollen, dass es endlich losgeht. Die Jugendlichen freuen sich volle Kanne darauf, endlich in ihren eigenen Zimmern schlafen zu können - bis heute waren Ferien und sie mussten in Klassenzimmern schlafen. Es ist gut, wenn man sich über Kleinigkeiten freuen kann. Die Generalprobe verlief, wie sie verlaufen sollte - gut, aber steigerungsfähig - das bewahren wir uns für morgen auf.
Was bleibt am Ende übrig? Wenn ich zu KaTErina schaue, wie sie moderiert und violiniert, wenn ich zum Streit schaue, wie er die Lichtklaviatur regelt, das Anspielteam, wie es zwischen Fön, Westerwelle und Atombombeneinblendung jongliert, Scrotty, wie er bei den Besprechungen nicht zuhört, Martin, wie er an seinen PittBull Tyson denkt, weil er ihm morgen als Werbegag einen Schlafanzug überziehen muss, die Mädels,wie sie eine hammer monster Deko Sky Line gebaut und gemalt gaben, Simret, wie er versucht, nicht grau zu werden und und und...ich kann nicht jeden nennen (sorry Jungs Mädels ) wenn ich all die Leute hier sehen, wie sei tun und machen - weil sie den Leuten sagen wollen: Hallo Alter, wacht auf, wake up!, es gibt einen Gott - 95% der Leute auf der Welt glauben an ihn - wieso du nicht? - dann weiß ich, dass ich hier am richtigen Platz bin.
Zu Hause habe ich eine traumhafte Frau, ein zuckersüßes Kind, eine tolle Gemeinde und Jugend, eine Tonne Arbeit - aber ich weiß, dass ich in dieser Woche hier am richtigen Ort bin.
Sollte das jemand lesen - der Ahnung vom Beten hat - dann schenk uns ein Paar Minuten deines Lebens - bete für uns!

Williams, die zweite....

Bei Stern.de war folgender Artikel über Robbie Williams und Jesus zu lesen. Sehr lesenswert und vielleicht demaskierend zugleich:

George W. Bush fand Gott über Nacht, Paris Hilton während ihres kurzen Gefängnisaufenthalts, jetzt gehört auch Robbie Williams zu den Erleuchteten. Im Internet ist ein Video seines neuen Songs "Bodies" aufgetaucht, in dem er dramatisch von seiner neuerwachten Liebe für Jesus berichtet. Williams - der gerade erst angekündigt hat, dass er wieder nach England ziehen will, weil ihm die Frauen in Hollywood auf die Nerven gehen - scheint jetzt eine Lösung für seine vielen Probleme gefunden zu haben: Gott.
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"God gave me the sunshine, and showed me my lifeline" ("Gott gab mir das Sonnenlicht und zeigte mir eine Rettungsleine"), lautet die erste Strophe des Songs. Das klingt noch halbwegs vernünftig, doch dann wird es wirr: "What a day, Jesus really died for me. Yeah, Jesus really tried for me. I feel like it's f***ing me, love lead off the energy." (Was für ein Tag, Jesus starb wirklich für mich. Yeah, Jesus hat sich wirklich angestrengt für mich. Es fühlt sich an als ob mich das f... würde. Liebe leitet Energie ab) Aber es kommt noch besser: "Rejection…from my reflection, I want perfection"(Reflektion meines Spiegelbildes, ich will Perfektion) Williams sitzt dabei mit schwarzgeränderten Augen in einem dunklen Raum und raucht eine Zigarette nach der anderen. Youtube hat das Video inzwischen wieder vom Netz genommen, zumindest ist es nicht mehr abrufbar.


Das Thema, Sprache und Heiligkeit ist ein Thema für sich. Robbie Williamsons innere Glaubenswelt wahrscheinlich auch. Am Ende bleibt eins übrig: ich hab mich bis jetzt mit zwei Leuten über Jesus unterhalten können - supi - mit denen ich nicht wusste, wie das jemals möglich sein würde. Die Wege des Herrn sind wirklich unergründlich - man stelle sich die Taufe eines Tages vor und der Täufling beginnt seine Geschichte und sein Bekenntnis mit dem Satz: "Es begann eigentlich alles mit Robbie Williams..."

Donnerstag, Oktober 22, 2009

Bodies


He s back! Robbie Williams ist mit seinem neuen Album zurück. Fans werden es wieder lieben, schon alleine deswegen, weil er so lange weg gewesen ist. Der arme Star, der wohl einen 70-Millionen Plattenvertrag hat. Nun, es sei ihm gegönnt.Immerhin hat er uns Angels und ein Paar andere gute Songs beschert.
Aufmerksam jedoch wird der nicht medienscheue Pastor, wenn aus dem Mund eines Robbie Williams das großartige Wort Jesus kommt. Ich muss gestehen, dass der erste Gedanke der war, dass irgendwie Blasphemie im Spiel ist. Das nervt mich grundsätzlich an Künstlern, wenn sie verusuchen etwas über Jesus zu sagen - am Ende nur dummes Zeug herauskommt. Dieses Mal scheint er es wohl anders zu sein.

"God gave me the sunshine,
Then showed me my lifeline
I was told it was all mine,
Then I got laid on a ley line
What a day, what a day,
And your Jesus really died for me
Then Jesus really tried for me"

Offenbar ist der Bengel dabei, sein Leben zu ändern. Keine Drogen mehr, keine leichten Mädels, ein neuer Anfang - clean, treu und ehrlich. Wollen wirs glauben.Im Grunde genommen predige ich Woche für Woche nichts anderes, mit dem Unterschied, dass ihn Millionen von Menscheen hören können.

Aber wie ist es mit Umstand, dass jemand Jesus verkündigt, ohne uns um Erlaubnis zu fragen. Ist es nicht so, dass das Medium schon an sich die Botschaft ist? Oder diese zumindes bedingt oder wenigstens beeinflusst - aber je länger ich darüber nachdenke, denke ich: Gott bewahre - wenn Jesus tatsächlich erst durch meinen fehlerhaften, menschlichen Filter muss, um dann bei dem Menschen anzukommen, was bleibt da noch von Jesus übrig?

Paulus würde Robbie Williams hören und wahrscheinlich sagen (wie in Philipper 1), "ich freue mich!" auch wenn einige Jesus aus Eigennutz, manche aus Streit und Neid, manche nur, um Paulus zu schaden - und Paulus (krass) sagt: Was solls! Hauptsache Jesus wird gepredigt - ich freue mich trotzdem.

Wer darf von Jesus reden? Wer darf wie von Jesus reden? Wer muss von Jesus reden, damit ihn die Menschen verstehen? Der angeblich verkappte Antisemit Mel Gibson, mit seiner Passion Christi? Der schwule George Michael mit seinem "jesus to a child"?, der Gelegenheitsjunkie Robbie Williams mit "Bodies"? Der adventistische Pastor mit Kravatte und 3PunktPredigtSytem?

Ich habe keine Ahnung, warum Robbie Williams über Jesus singt. Vielleicht macht er gerade Bibelstunden und lässt sich bald taufen - vielleicht will er nur Platten bei der christlichen Klientel verkaufen, der Schuft. Aber ich eigne mich nicht gut als Richter - ich freue mich einfach - weil ich ihn zitieren kann, mit Menschen über Jesus reden kann, wo ich es vorher nicht konnte.

Mittwoch, Oktober 21, 2009

Wake up!


Ich sitze gerade in der Kommandozentrale der Marienhöhe (adventistische Schule), wo sich über 20 junge Leute zusammengefunden haben, eine JugendAktionsWoche zu gestalten. Es sind hier immer noch Ferien und schon deswegen ist es beeindruckend. Unter Jugendlichen komm ich mir mittlerweile wirklich wie ein alter Sack vor.

Folgende Situation. Ich habe einen Laptop. Ich benutze ihn eigentlich als Schreibmaschine. Das ist der unkonfigurieteste Rechner der Welt. Ich habe keine Ahnung, wie ich die einfachsten Funktionen bediene - und so frage ich ein ums andere mal nach Hilfe. Mein Outlook muss eingerichtet werden - so, dass ich ihn von zwei verschiedenen Rechnern aufrufen kann, ohne das mail verloren gehen - hä? schon ausgestiegen. Und so gehe ich in die Kommandozentrale, wo 6 PC aufgebaut sind, sich 1000Km Kabel auf dem Boden schlängeln. Ich frage, ob mir jemand beim meinem Problem helfen kann und als ich beschreibe, was das Problem ist, schaue ich in Gesichter, die sich fragen, ob ich aus dem Mittelalter stamme oder ob da noch was kommt. Ich lebe seit Jahren mit der Tatsache, dass mein Outlook auf dem Laptop nicht geht - die Jungs haben es mir in 2 Minuten eingerichtet. Voller Mitleid sagen sie mir noch, dass ich einen süßen Laptop habe, irgendwie knuffig und ich muss mich selbst daran erinnern, dass ich eine Tochter habe - rein der angeknacksten Männlichkeit wegen.

Junge Leute. Ohne Ende fähig und kompetent. Sie reden von Linux, als wäre es Butterbrot. Sie verschicken Gutscheine fürs Bistro per mail an Handys durch Bluetooth. What? Sie haben es drauf. Zwar ohne Diplom und Struktur, aber einfach fähig. Ich frage sie gerne, ob sie mir helfen können. Irgendwie will ich mich in manchen bereichen garnicht entwickeln, weil es junge Leute gibt, die es besser können.

Ich melde mich - wenns los geht.