Mittwoch, April 29, 2009

Link2Life





Ich habe gerade alte Bilder von Link2Life angesehen und um Rückblick wird mir bewusst, was für ein riesiges Unternehmen diese Jugendevangelisation gewesen ist. Gott war mit uns und hat uns gesegnet. Wie viele Worte wurden gesprochen und wie viele Gebete gebetet, wie viel Menschen wurden erreicht? Unglaublich.

Neulich sagte mir jemand, dass er zu dem Adventistischen Jugendkongress in München nicht hinkommen will, weil er Angst hätte, es könnte so werden wie Link2Life. Angst.Gefahr.Sorge. Wer hat uns diesen Virus bloß auf die Festplatte geschleust? Jesus war es mit sicherheit nicht. Wenn jemand Angst bekommt, es könnte so werden wie Link2Life, dann stellt sich bei mir nach einer Phase der Traurigkeit, ein wenig Entsetzen und dann am Ende Fassungslosigkeit ein. Ein Anflug von Wut ist dann manchmal auch dabei, insbesondere dann, wenn ich an die vielen Gesichter hinter der Kamera denke, die nur von einer Sache getrieben, so vieles geleistet haben. Getrieben von der Liebe zu Jesus.

Und dann kommen manchmal Grauhaarige, manchmal Verpickelte und ziehen ihre Richterrobe an, vereint in ihrem heiligen Zorn, um das vernichtende Urteil zu sprechen: Gottlos! Eine andere Alternative gibt es nämlich nicht. Entweder Gott hat es gesegnet oder er hat es nicht gesegnet. Entweder er war der Schirmherr oder er war es nicht. Und jetzt will ich den sehen, der mit absoluter Sicherheit sagen kann, dass er es nicht war.
Wer ist es, der den verleumderischen und urteilenden Geist in uns pflanzt, so dass wir uns dazu hinreißen lassen, einem anderen das wertvollste Abzusprechen, was er hat: seine Liebe zu Jesus? Wer ist es, der uns so kalt und gefühllos reden lässt? Wer ist es, der uns blind macht, für den Bruder an unserer Seite? Jesus ist es ganz sicher nicht.
Ist es ein Liedtext, ist es ein Instrument, ist es ein anderer Mensch, ist es ein Wort, dass es Wert wäre, dass ich mich dermaßen schuldig mache? Ich frage mich, ob je die Zeit kommen wird, wo wir verstehen werden, dass unsere persönlichen Frömmigkeitsverständnisse NICHT der Maßstab sein können, für das, was Gott gefällt und was ihm vor allem nicht gefällt? Wird jemals die Zeit kommen, in der wir die kleingeistige Arroganz ablegen werden und aufhören werden, uns als Anwälte Gottes aufzublasen - und stattdessen in Demut dem anderen begegnen werden? Wann werden wir aufhören, Menschen zu glauben, die bis jetzt nur Zwietracht in unsere Herzen gesäht haben? Wann?

Und so kämpfe ich machmal den einsamen Kampf um Einheit - auch dann wenn mir Brüder sagen, dass Einheit nicht gut ist. Und dann bete ich um Harmonie - auch wenn mir Brüder sagen, dass wir schon lange nicht mehr Brüder sind. Und dann frage ich Gott, wann er dem ein Ende setzen wird - und alles was ich als Antwort bekommen ist ein neuer Morgen nach jeder Nacht - und dieser spricht laut und lässt mich eins wissen: Es wird nicht immer so sein.

Was will ich mehr?

Ich will mehr, immer dann wenn ich an die Gesichter hinter der Kamera denken, die das Kabel getragen haben, das MakeUp vorbereitet haben, das Essen gekocht haben, den Ton gesteuert haben, die Kamera gehalten haben - und die sich jetzt entschuldigen müssen, dass sie es gewagt haben, der Welt von Jesus zu erzählen?

Und sie müssen sich nicht vor den Obrigkeiten dieser Welt rechtfertigen - nein, sie müssen sich vor Menschen rechtfertigen, die es in ihrer Blindheit gewagt haben, sich an die Stelle Gottes zu setzen - mit dem festen Glauben an die Unmöglichkeit, dass ihr HauptUrteilsInstrument - ihr Gewissen - in irgend einer Weise krank oder fehlgeleitet sein könnte.

Es wird die Zeit kommen und dann wird uns Jesus fragen ob wir je davon gelesen haben, dass die Liebe unter uns, das entscheidende Merkmal war, dass und als seine Jünger identifizierte? Er wird uns fragen, ob wir überhaupt gemerkt haben,welch einen liebevollen und grandiosen Charakter er hatte? Er wird uns fragen, was wir an dem Wort Vergebung nicht verstanden haben. Er wird uns fragen, ob sein Tod am Kreuz nicht ausgereicht hat, die Angst aus unseren Herzen zu vertreiben?

Was soll ich ihm da nur antworten?

Panik


Panik nervt. Insbesondere dann, wenn sie nicht angebracht ist und anscheinend nur dazu dient, um die Auflage von Zeitung in die Höhe schießen zu lassen. Die Schweinegrippe ist auf dem Vormarsch und die ersten denken darüber nach, sich einen Mundschutz zu kaufen. Der Mundschutz dient dazu, den anderen nicht anzustecken und nicht dazu, um sich vor Ansteckung zu schützen. Pro Jahr sterben ca. 15000 Menschen an den Folgen der ganz normalen Grippe – keinen schert es auch nur eine Sekunde lang. Aber wenn die Schweinegrippe aus Mexiko kommt, dann ticken alle aus. Angst, Panik, Düsterheit, Probleme. Unser täglich Brot und doch so weit weg von dem, was Jesus für uns in dieser Welt vorgesehen hat. Wir suhlen uns im Sensationalismus und schrecklichen Szenarien, dabei ist Jesus so klar, so glasklar, als er sich von dieser Welt verabschiedet:
„Und auch ihr habt nun Traurigkeit, aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen…In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16)

Die Finanzkrise wird gehen, die Schweinegrippe wird gehen, die Talfahrt von Bayern München wird enden und deine Krise wird enden – die Zusagen von Jesus werden bleiben.

Sonntag, April 12, 2009

Djordje Balasevic Poetry














Sie werden dir vielleicht einmal erzählen
Wie ich sonst was war
Mein Küken, mein kleines Entlein
Grübeln werden die Badavanen
wenn ich nicht da bin, um mich zu wehren
wär ich nah, lassen würden sie es

Sonstwas werden sie dir einmal erzählen
Den Besseren verzeiht man schwerer

Mein Küken, mein kleines Entlein
Und all die Mäuse in den Flaschen
werden sich als Zeugen sehen
einer abenteuerlichen Suche nach dem Gral


Aber du ahns woher die Falten sind

Die Splitter im Auge

Stürmisch ist es dort oben
wo nicht viele von uns angekommen sind
Ich weiß, dass du von dem Kerzenmeer träumst
Und von Schritten auf diesem Dock
In meinem Auge warst du schon dort


Erzählen werden sie dir, sonstige
Bosheit funkelt wie ein Rubin
wie der Schall meines Lachens klang
und sie werden auf Annahmen schwören
pickend wie Krähen
meine schlecht nacherzählten Worte


Vom Kreuz habe ich die Menschen gezählt
Regeln und Ausnahmen
Überall eine verfehlte Art
Nur die Seltenen finden die Seltenen
Ich weiß, dass du von der Auferstehung träumst
Eine scheue Siluette
Du warst schon dort in meinem Hauch


Von Wasserreisen werden sie dir erzählen
die das Segel nicht gehisst
Was bin ich für sie, bis auf eine verfluchte Sajka
Behaupten werden sie mit sonderbarem Glanz
Dass ich vor dem Drachen bebte
aus der Ferne haben sie es gesehen


Ich weiß nicht, lieber Gott
ob ich zittern

Oder eifern soll
Die Last der Besonderheit
auch auf dich zu kreuzen
wenn schon nicht zu spät

Weil ich weiß, dass du Reime träumst
Schreie und stumme Stille
Du warst überall
In meinem Alles
Mein Küken, mein kleines Entlein
Mein kleiner Löwe

Freitag, April 10, 2009

Früher alles besser?


Wikipedia sagt: Nostalgie: heute versteht man unter Nostalgie eine wehmütige Hinwendung zu vergangenen Zeiten, die in der Erinnerung oftmals stark idealisiert und verklärt reflektiert werden. Dabei kann es sich sowohl um frühere Epochen als auch um ganz individuelle Lebensabschnitte handeln. Nostalgie äußert sich in einem Hinterhertrauern der guten alten Zeit, in der angeblich alles viel schöner und besser war als in der Gegenwart.








Früher haben nur Mädchen Ohrringe getragen.

Früher gab es nicht in jeder Soap ein schwules Pärchen.
Früher kostet Diesel 30 Pfennig.
Früher kostete die Monatskarte 30 Mark.
Früher aß man Flutschfinger, nachdem man 4 Stunden Fussball im Park gespielt hatt.
Früher durfte man auf der Wiese vor dem Reichstag grillen.

Früher tanzte man Blues (kaum Bewegung eng umschlungen)
Früher hatte Hip Hop eine Botschaft.
Früher spielte man draußen.
Früher waren Kinder weniger fett.
Früher gabs Schläge von den Eltern.
Früher war der Papst noch der Papst und 1844 noch 1844.
Früher hatte man weniger Angst, obwohl Raketen auf uns zielten.
Früher spielten Stoichkov und Romario.
Früher gabs Nachmittagsgottesdienste.
Früher trank man Fassbrause.
Früher gab es Straßengangs.
Früher brauchte man ein Visum.
Früher war telefonieren teuer.
Früher liebte man dramatischer.
Früher riskierte man mehr.
Früher parkte man falsch.
Früher badete man in Flüssen.

Donnerstag, April 09, 2009

Zweifel


Als Johannes der Täufer Jesus tauft, wird er Zeuge eines ganz besonderen Momentes. Er hört die Stimme Gottes! Er SIEHT den Heiligen Geist. Er hat den Messias, den Erlöser getauft. Jeder, der schon mal jemanden getauft hat, weiß, welch erhabenes und fundamentales Gefühl das sein kann. Johannes tauft den Sohn Gottes.


Johannes ist jetzt im Gefängnis und er schickt Boten mit einer einzigen Frage zu Jesus: „Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“ Johannes? Was ist los, Meister? Zweifel? Was hat er erwartet? Angenommen Jesus wäre nicht der Messias, würde er ihm eine Antwort schicken und ihm sagen: „Ich bins nicht, warte auf einen anderen?“


Der rauhe, Kamelhaarmantel tragenede, Heuschreckenessende und TUT BUSSE schreiende Johannes ist Vergangenheit. Der „Bist du es wirklich, Jesus?“ – Johannes ist jetzt verunsichert. Es ist halt so. Unser Leben führt uns an Stellen, in denen wir uns fragen, ob das alles wirklich wahr ist? Was wenn alles am Ende nur ein großer Traum war? Was, wenn es keinen Himmel gibt? Was, wenn Jesus nicht Jesus ist und was wenn wir umsonst warten?


Johannes der Täufer, der Cousin, Vetter – auf jeden Fall Verwandte von Jesus selbst, von dem Jesus sogar sagt, dass es keinen größeren als ihn je gegeben hat (größer als David, Jesaja, Abraham usw.) – gerade er stellt die Frage aller Fragen: „Bist du es wirklich?“

Johannes wird sterben. Er will sich sicher sein. Er will keinem Geist nachfolgen und schon garnicht einer Idee, die andere erfunden haben. Er will sicher sein.


Und Jesus antwortet. Er richtet ihm aus, dass Blinde sehen, dass Lahme gehen und das Kranke gesund werden. Und er zitiert einen alten Propheten, der das schon ein halbes Jahrtausend vorher gesehen und aufgeschrieben hat. Jesus zitiert und Jesus erfüllt die Prophezeiungen, die schon so lange auf ihn hingewiesen haben. Es muss stimmen.


Jesus zitiert ziemlich oft – als würde die Frage „Bist du es wirklich?“ auch in seinem Kopf auftauchen. Als müsste die Unruhe dieser Frage immer wieder mit einem Blick in die Schrift gelegt werden. Wurde Jesus in allem versucht? Sicherlich. Er hatte Angst. Er freute sich. Er weinte. Er schrie. Er argumentierte. Er lief über das Wasser. Er predigte. Er heilte Menschen. Er umarmte sie. Er wußte nicht, ober sienen Vater je wieder sehen wird. Er schlief und er frühstückte. Fisch und Brot am Feuer.


Hatte er Zweifel? Ich weiß es nicht – aber mit der Bürde zu leben, Sohn Gottes zu sein, der die Welt geschaffen hat und der die Sünde der Menschheit auf sich nehmen soll – wenn da mal keine Zweifel aufkommen.


Jesus antwortet Johannes, vielleicht auch sich selbst, ganz sicher aber auch uns. Ich bin der, auf den du gewartet hast. Nach mir wird niemand mehr kommen. Ich bin es – wirklich.


Mittwoch, April 08, 2009

Subjektive Liebe



Das überwältigende an Liebe ist das Subjektive. Das Subjektive setzt sich über Grenzen hinweg. Die Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit, die Grenzen der finanziellen Mittel, die Grenzen der allmächtigen Bedürfnisse, jemandem zu gefallen oder etwas zu sein.

Auch wenn alle objektiven Massstäbe bezeugen, dass deine Liebe nicht größer ist, als die Liebe vieler anderer zu vielen anderen – doch ist es deine subjektive Liebe, die die größte von allen ist.


Keiner liebt so wie du. Keiner ist so toll, wie diejenigen, die du liebst. Keiner kann das, was die können, die du liebst – subjektiv. Du hast sie erfunden, die Liebe – alle anderen versuchen es, aber keiner fühlt so wie du.


Und dann ist sie da. Die grenzenlose Intensität. Stärke, Güte, Sehnsucht und Zärtlichkeit. Der Stoff aus dem Dramen und Märchen gemacht sind, alles scheint in deinem Herzen vorhanden zu sein – weil nur du so lieben kannst – subjektiv. Wenn alle blind sind, dann bist du es, der sieht. Wenn alle taub sind, bist du es, der hört. Und dann hörst du das, was du hören willst – ganz subjektiv.


Liebe ist wie das Wasser, dass in deinen Händen zerrint und zurück möchte – in das große Meer. Keine Grenze kann es fassen, das Meer. Es ist das Meer, dass UNS die Grenzen setzt und uns erlaubt zu leben. Es ist die Liebe, die es uns erlaubt zu leben. Ohne Liebe wäre wir alle tot. Und nur du erlebst sie in dieser speziellen Art. Nur bei dir schmeckt sie so. Subjektiv.


Jesus liebt uns subjektiv.

Silence

Vor 2600 Jahren sagte der chinesische Philosoph Lau Tse einen weisen Satz: "Die größte Offenbarung ist die Stille"
Die Stille, ein Luxusprodukt in unserer Gesellschaft, und doch ein ganz besonderer Weg zu Gott. Habakuk sagte: "Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt!" Hab.2,20
In einer Zeit, in der der Kopfhörer ein integrierters Körperteil geworden ist - eine komplizierte Vorstellung und doch gleichzeitig etwas Equisites. Stille irritiert manchmal. Stille beängstigt manchmal (im Keller z.B.). Stille ermöglicht es, seinen Geist zu erheben.
In der Offenbarung 8,1 beschreibt wie Jesus das Siebente Siegel auftut, wobei "...eine Stille im Himmel etwas eine halbe Stunde lang war..." In einem Himmel, der sich freut, der lebt, der arbeitet, der Welten beherberg und uns beisteht - absolute Stille. Manche sagen, dass die Stille deshalb da sein wird, weil alle auf dem Weg sein werden, uns zu empfangen (Matthäaus 25,31). Und dann wird etwas Neues, etwas Gutes beginnen.