Donnerstag, August 13, 2009

Kongress Kongress



Der Kongress ist nun vorüber. Mein Fazit und meine Erkenntnisse kurz zusammengefasst:+

1. Die Weltkirchenleitung versucht immer mehr die Belange der Jugend ernstzunehmen. Auch wenn dieses Mal wieder einige Mechanismen zum tragen kamen, in denen Autorität den gesunden Menschenverstand überstimmten - war es nicht zu übersehen, dass die Weltkirchenleitung wirklich bemüht ist, die Jugend als vollwertige Stimme anzuerkennen. Die "Münchener Erklärung", sollte sie ernst genommen werden, wird ein Meilenstein in der progressiven Entwicklung des Verständnisses von Leitung sein.

2. Kreative Elemente in Gottesdiensten haben endlich ihren Platz in unserem Verständnis von hierarchischer Heiligkeit bekommen. Kreativ Elemente, wie Schwarzlichtpantomime, körperlicher Ausdruck, Lied, Theater wurden als wahre Anbetung angenommen und nicht bloß (wie sonst üblich) zum Rahmenprogramm degradiert. Menschen erlebten ihren persönlichen heiligsten Moment, bei einem Lied. Andere trafen ihre Entscheidung bei der Handpantomime. Andere fühlten sich berührt bei der Balleteinlage. Andere kamen zu Gott durch das Wort. Gott offenbart sich vielfältig.Anbetung ist vielfältig. Hinzu kommt, dass viele Jugendliche, die nicht singen und predigen und die Technik bedienen können - ihren Weg gefunden haben - Gott zu verherrlichen. Vielleicht wird diese Wertschätzung, diesen alternativen Elementen gegenüber auch dazu führen, dass sich einiges in unseren Heimatkirchen verändert.

3. Die Jugendlichen haben verstanden, dass es jetzt ihr "turn" ist. Zu Hause und in der Gemeinde zu sitzen ist out. Keiner will mehr ein "Chiller" sein. In die Welt zu gehen, um ihr zu helfen, das ist in. Ein Jugendlicher schrieb mir: "I want to be a killer (Gegenteil vom passiven chiller) but I dont know how. Sogar Baraka Muganda (Weltkirchendirektor der Adventjugend) nahm dieses Wortspiel mit und stellte einige Male die Frage nach dem "was nun?" Ich denke, dass das die größte Herausforderung sein wird, der wir jetzt nach dem Kongress begegnen werden. Wie machen wir es, dass Kirche relevant, helfend und weltoffen wird? Was tun wir, damit wir endlich anfangen etwas zu tun?

4. Kirche, Jesus, Religion, Spiritualität hat ihren Platz in der Gesellschaft und im Leben des Jugendlichen des 21 Jh. Religion entfremdet ihn nicht von der Gesellschaft, sie positioniert ihn in der Gesellschaft und das an ganz wichtiger Stelle. Nämlich an der, an der Verantwortung zu übernehmen ist und an der Antworten zu geben sind. Es scheint so zu sein, dass das Zeitalter der "Abkapselung" und der "subversiven Mission" mit Konfrontationscharakter vorüber ist und dass jetzt eine Ära der Veränderung von Innen eingeläutet werden könnte. Die Bereitschaft, die Fähigkeiten (soziale Kompetenz, Sprache, Bildung usw.) und die Geistlichkeit der Jugendlichen ist auf jeden Fall vorhanden. Lediglich am KnowHow und an der Konstanz könnte es mangeln. Froh stimmt mich aber, dass sich eine gewisse Identität immer mehr herauskristalisiert - die ganz klar auf Jesus Christus zentriert ist.

Das war mein Kongress.
Ich fand ihn wirklich überwältigend.