Freitag, Oktober 19, 2007

Der Mensch und der Affe


Wenn der Massai im Busch an eine Wasserquelle kommen will – dann muss er lediglich einen Affen fangen – denn die Affen wissen immer, wo es Wasserquellen gibt. Sie halte sie geheim, nicht einmal die anderen Tiere wissen, wo sich diese Quellen befinden.

Der Massai fesselt den Affen an eine Schnur, gibt ihm Salz zu essen und wartet bis der Affe fast verdurstet, dann lässt er ihn los. Er kann sich dann sicher sein, dass der Affe so durstig ist, dass er keinen Umwege macht – sondern direkt zum Wasser rennt.

Einen Affen zu fangen ist aber eine relativ schwere Aufgabe, jedoch nicht für den Buschmann. Der Buschmann präpariert ein Gefäß mit einer relativ schmalen Öffnung, klemmt es irgendwo fest, füllt es mit Körnern und geht in Lauerstellung.

Wenn nach kürzester Zeit ein Affe kommt, steckt er seine Hand rein, greift zu und merkt, dass er mit der vollen Hand nicht mehr aus der schmalen Öffnung kommen kann. Der Buschmann kommt auf den Affen zu, der sich aber lieber den Arm herausreißt, als seine Körner loszulassen – seine Gier ist einfach zu groß und so wird er zum Gefanegenen,d er bald seine Wasserquelle Preis geben wird.

Wenn er nur verstehen könnte, dass wenn er loslassen würde – dass er dann frei wäre.

Oftmals verhalten wir uns wie dieser Affe im Busch. Wir haben oftmals solche Ängste, Dinge loszulassen, die uns im Leben so wichtig erscheinen – dass wir gar nicht merken, wie wir gefangen genommen werden – bzw. was wir dafür opfern.

Ich halte an meinem super Job so fest und merke gar nicht, wie ich den Kontakt zu meiner Gemeinde, meiner Familie und meinen Freunden aufs Spiel setze .
Ich halte an einem tollen Menschen fest und merke gar nicht, dass er mir wichtiger ist als Gott, Familie und alle Prinzipien, die ich bis dahin hatte.
Ich halte an meiner Sünde fest, verstecke sie, rechtfertige sie, liebe sie und merke gar nicht, wie unmöglich es Gott mache, zu mir durchzudringen.

"Der Unterschied zwischen Freiheit und Freiheiten ist so groß wie zwischen Gott und Göttern."

Was ich in diesen Fällen als höchstes Maß an Freiheit anfühlt ist im Grunde genommen das genaue Gegenteil.

Jesus spricht an einer besonderen Stelle von Freiheit. Wenn es etwas gibt, dass die Lebensqualität einen Menschen ausmacht, dann ist es das Maß an Freiheit, dass er genießt.
Jesus spricht zu Menschen (Johannes 8) , die ihr Leben komplett umkrempeln müssen – weil sie verstanden haben, dass sich ihr jüdischer Lebensentwurf im Nichts aufgelöst hat – sie haben den Messias erkannt und dann sagt er:

„Wenn ihr in meinem Wort bleibt, dann seid ihr wahrhaftig meine Jünger und ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen!“

Jesus will, dass du Freiheit erlebst. Er will nicht, dass du gefangen genommen wirst, weder von Sünde, noch von irre führenden Vorstellungen – er sagt uns – bleib in meinem Wort und du wirst Freiheit erleben.

"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern das er nicht tun muss, was er nicht will."
Jean Jacques Rousseau

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