Dienstag, Oktober 16, 2007

All I ever have to be


Es war vor 27 Jahren, 1980, als Amy Grant diesen einen Moment hatte, der als Inspiration beschrieben werden kann, und das Lied „All I ever have to be“ aufs Vinyl brachte. Ich war zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alt und konnte noch nicht ahnen, dass 2,5 Jahrzehnte später, genau dieses Lied, für mich ein besonderes werden würde.

Viele Jahre später hörte ich dieses Lied zum ersten Mal, von der Kassette eines Amy Grant Mix´ meines großen Bruders. Jetzt, 27 Jahre danach hörte ich dieses Lied zufällig wieder, oder auch nicht zufällig, und es traf mich. Nicht nur, dass mich die Komposition berührte, es war der Text, der mich zum Nachdenken zwang.

“…Then you gently re-remind me
That youve made me from the first,
And the more I try to be the best
The more I get the worst.
And I realize the good in me,
Is only there because of who you are.
Who you are...”

Was ist der Mensch, dass du an ihn überhaupt einen Gedanken verschwendest?
Diese Frage stellt sich eine Mann in der Bibel, der das Leben kannte, genau wie er Gott kannte. Diese Frage stelle ich mir, wenn ich die Menschen anschaue, wie sie andere verletzen, wie sie sich wie Götter aufspielen, indem sie tatsächlich denken, besser zu sein. Ich stelle mir die Frage, wenn ich feststellen muss, dass der Mensch offenbar völlig versagt hat. Und wenn man sich im Spiegel anschaut und sich selbst tief in die Augen schaut, dann erklingt die Frage, obwohl man die Antwort schon kennt: „Gott, bin ich wirklich das, was ich sein sollte?“

Wenn Gott uns sieht, was sieht er? Sieht er eine Anhäufung von Fehlern und das personifizierte Versagen, oder sieht er etwas anderes? Ich glaube, dass er etwas anderes sieht.

Und dann kommt der Moment, in dem wir eine Parade der Selbstgerechtigkeit und Selbstgefälligkeit veranstalten, auf der wir der ganzen Welt zu verstehen geben, dass wir Recht schaffend, nahezu makellos sind. Wie verweisen auf unsere Verdienste, wir vergleichen uns mit anderen, schlimmeren, wir lieben uns. Und so manch einer fühlt sich so von Gottes Gnade befreit, dass menschliche und göttliche Gesetze und Regeln nur noch Zäune sind, an denen man sich aufrieb, als man noch zu den Sterblichen gehörte. Manch einer macht sein Wissen, seine Bibelkenntnis, seine Prinzipientreue und seine Loyalität geltend, in der Überzeugung, dass er dadurch gut ist vor Gott.

Aber wenn der Mensch nur verstehen würde, dass alles Gute in ihm nur deswegen da ist, weil Gott das ist, was er ist. Der Mensch ist nicht gut, er war es nie, aber Gott ist es umso mehr, daher verdient es der Mensch doch, bei Gott zu sein. Wenn der Mensch nur verstehen würde, dass es Gott ist, der in ihm das Gute hervorruft – wie viel mehr Demut würde es geben und wie viel weniger krampfhaftes Versuchen, ein guter Mensch zu sein, wohl wissend dass man es nicht ist.

“…And all I ever have to be
All I have to be
All I ever have to be
Is what youve made me…”

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